Nachbarschaftsmarketing punktet bei Fabrikumbau im Hinterhof

11.06.2024

Immobilien­marketing hat nicht immer nur mit Vertrieb zu tun. Es gibt auch ganz andere Aufgaben. Beispiels­weise dann, wenn in einem dicht bewohnten Umfeld gebaut werden soll. Fast klar, dass die Nachbarschaft wenig begeistert ist und dem Projekt eher ablehnend gegen­übersteht – Baulärm und Dreck kommen immer vor, Protest ist vorprogrammiert. Die Heraus­forderung steigert sich noch bei urbanen Großstadt-Milieus mit geringem Interesse an Veränderung und Kommerz. Dieses Beispiel aus Berlin-Friedrichshain zeigt aber, dass die Aufgabe dennoch durch ehrliche und offene Dialog-Kommunikation gemeistert werden kann.

In einem Hinterhof an der Warschauer Straße sollte unmittelbar vor den Augen von etwa 400 Nachbar-Haushalten gebaut werden. Dabei wurde der Gertrudshof, eine Möbel­fabrik aus dem Jahr 1904, umgebaut. Die Bestands­gebäude erhielten teilweise eine Aufstockung – außerdem gab es eine Neubau-Ergänzung. Im Auftrag des Investors Rockspring realisierten wir eine ganze Reihe von digitalen und analogen Maßnahmen für das Baustellen­marketing. Startschuss war eine Info­veranstaltung für die Nach­bar­schaft mit Präsentation der Pläne und Zeitabläufe, aber auch mit der Vorstellung des Teams (Bauleitung, Architekt, Investor etc.). Die betroffenen Anwohner­innen und Anwohner sollten sich gleich zu Beginn der Bau­arbeiten gut informiert fühlen. Den Dialog haben wir bis zur Fertig­stellung fortgesetzt und hatten am Ende zufriedene Beteiligte auf allen Seiten.

Das historische Erbe der Immobilie entspricht dem typischen Berlin des hoch­industriellen Zeitalters. Erbaut vor 120 Jahren als Möbelfabrik, wurden die Gebäude während der DDR-Zeit als VEB Möbel­tischlerei weitergenutzt. Seit den Achtziger­jahren bis zur Wieder­vereinigung befand sich hier zusätzlich noch eine Auto­werkstatt. Anschließend kehrte die Immobilie unter anderem mit einer Tischlerei, einer Innen­ausbau­werkstatt sowie einer Lackiererei zu ihren Wurzeln zurück.

Heute stehen in allen Bauteilen des Gertrudshofs insgesamt rund 8.000 m² Fläche für bis zu 500 Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter zur Verfügung. Genutzt wird das Bauwerk vom größten Sport­artikel­hersteller der Welt als Europa­zentrale.